Das tut gut: Weniger Fleisch und Wurst zu essen. Darüber freut sich nicht nur der Körper mit jeder einzelnen Zelle. Auch die Umwelt, das Klima, Tiere und der Geldbeutel jubeln, wenn es heißt: ab jetzt bitte vegetarisch essen oder immer öfter auf Fleisch zu verzichten. Meine Checkliste mit den 10 besten Tipps zur Umstellung auf ein Plus an vegetarischem Essen, findest Du am Ende dieses Beitrages. Ich sage nur schon einmal so viel: bewusst weniger oder kein Fleisch und Wurst zu essen macht glücklich. Ich habe dazu einen Vortrag anlässlich des Weltdiabetestag gehalten. Dort findest Du zudem auch Tipps rund um veganes Essen oder die Umstellung dahin. Hier geht’s zu meinem Vortrag.
Vegetarisch Essen – (k)eine Schwierigkeit?
Eigentlich weißt Du es bestimmt: bewusst auf Fleisch oder Wurst zu verzichten ist eine lohnende Sache. Doch wie klappt es das wirklich und auf Dauer in die Praxis umzusetzen? Hast Du Bedenken, dass es dann nur noch Grünzeug und Kröner zu essen gibt? Oder bist Du der Meinung, dass vegetarisches Essen in der Zubereitung bedeutend aufwendiger ist als Essen mit Fleisch? Hast Du Bedenken nicht mehr richtig satt zu werden und weniger Abwechslung beim Essen zu haben? Also ich kann deine Bedenken verstehen und dir jetzt schon einmal sagen: meine 10 Praxis Tipps um vegetarisch zu essen machen es dir leicht, dich darauf einzulassen. Und ich bin sicher, dass sich deine Bedenken und Vorurteile in Luft auflösen.
Die 10 sten Praxis Tips vegetarisch zu essen
Öfter bewusst vegetarisch zu essen, tut nicht nur dem Körper gut. Auch Tiere, das Klima, die Umwelt und dein Budget profitieren davon. Vegetarisches Essen ist lecker, bunt und abwechslungsreich. Es macht lange satt, was beim Abnehmen helfen kann. Auch der Darm und das Mikrobiom profitieren davon.
Welche Nachteile bringt es vegetarisch zu essen?
Bei all den Vorteilen die vegetarisches Essen mit sich bringt, stellt sich die Frage, ob es auch Nachteile gibt. Und ja, es gibt tatsächlich Dinge, die teilweise nicht so prickelnd sein können. Wenn Du wenig Koch- und Küchenerfahrung hast, kann es zu Beginn der Umstellung etwas aufwendiger sein. Außerdem bedarf es etwas mehr Planung. Je nachdem in welchem Restaurant gegessen wird, kann die Auswahl an vegetarischen Gerichten überschaubar sein. Ebenfalls bei der Auswahl von Essen unterwegs oder auf Reisen. Doch es gibt immer mehr gastronomische Betriebe, Kantinen und sogar Imbissbuden, die auch vegetarische Produkte und Gerichte im Programm haben. Womit jedoch viele Menschen immer wieder zu kämpfen haben ist ein Blähbauch und unangenehme Blähungen.
Die 1besten Praxis Tipps vegetarisch zu essen
Ballaststoffe sind Superhelden für deinen Körper!
Blähungen durch vegetarische Kost?
Blähungen, total unangenehm. Besonders in Gesellschaft und beim Sport. Das kann einen ganz schön stressen. Doch warum kommt es überhaupt vermehrt zu Blähungen, wenn vegetarisch oder vegan gegessen wird? Dank frischem Gemüse, Salaten, Obst, Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchten, die sehr ballaststoffreich sind. Im Gegensatz dazu ist Fleisch und Wurst frei von Ballaststoffen. Doch Ballaststoffe sind ein echtes Juwel für den Körper. Sie machen länger satt und sind ideal für alle die auf ihr Gewicht achten möchten. Außerdem helfen sie dabei die Vielfalt an gesunden Darmbakterien und damit das Mikrobiom zu stärken. Sie kurbeln die Verdauung auf natürliche Art an, können sich günstig auf den Verlauf des Blutzuckerspiegels und auf den Cholesterinspiegel auswirken. Kurzum: Ballaststoffe sind Superhelden für deinen Körper! Ein natürliches Wundermittel gegen Blähungen ist Kümmel. Den kannst Du überall mitkochen. Entweder als ganze Kümmelkörner, in einem Teefilter oder Kräuter-Ei in den Topf geben und nach dem Kochen herausnehmen. Die ätherischen Öle aus dem Kümmel gehen dabei in die Kochflüssigkeit über und tun ihre Dienste.
Gegen Blähungen hilft es täglich Kümmel-Anis-Fencheltee zu trinken. Er beruhigt den Darm und hilft effektiv Blähungen zu lindern.
Vegetarisch essen – wie kann das in der Praxis aussehen?
Wenn Du bisher gerne Fleisch und Wurst gegessen hast, musst Du nicht komplett darauf verzichten. Oder dir erst einmal vornehmen an einem oder zwei Tagen pro Woche darauf zu verzichten. Es gibt unzählige Möglichkeiten vegetarisch zu essen. Wie die einzelnen Formen heißen, erkläre ich dir hier: Ovo-lacto-vegetarisch bedeutet, dass pflanzliche Lebensmittel, Eier sowie Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Butter gegessen werden. Ovo-Vegetarisch heißt, das pflanzliche Lebensmittel sowie Eier ausgewählt werden. Wer keine Eier, dafür aber Milch und Milchprodukte mit pflanzlichen Lebensmitteln kombiniert, isst damit lacto-vegetarisch.
Was sind Pudding-Vegetarier?
Neben den klassischen Formen wie ovo-lacto gibt es weitere Formen vegetarisch zu essen. Zum Beispiel Pescetarisch. Hier werden Pflanzen-Lebensmittel mit Fisch kombiniert. Häufig auch mit Milch, Milchprodukten und Eiern. Diese Form praktiziere ich seit sehr vielen Jahren, und lebe sehr gut damit. Flexitarisch zu essen bedeutet überwiegend fleischlos zu wählen. Wenige Portionen Fleisch oder Wurst, zum Beispiel im Urlaub, auf Reisen oder im Restaurant werden hier bewusst eingeplant. Zu den ungesunden Exoten beim vegetarischen Essen gehört Pudding-Vegetarisch. Hier gibt es überwiegend fleischlose, süße Fertigprodukte. Ebenso wenig sinnvoll ist Fast Food Vegetarisch. Dabei werden vorwiegend Veggie Fertigprodukte wie Burger, Pommes, Pasta oder Pizza ohne Fleisch und Wurst ausgewählt.
Augen auf bei vegetarischen Fertig-Produkten
Das Angebot an Alternativen zu Fleisch und Wurst wächst ständig. Gab es sie vor ein paar Jahren lediglich im Reformhaus oder Bio-Supermarkt, hat heute jeder Discounter sie im Angebot. Teils machen sie Sinn, teils sind sie einfach zu hoch verarbeitet und teuer. Wie vegetarisch selbst gemacht ein kann, zeigt dir mein Rezept für eine leckere Broccoli Quiche. Generell gilt, dass nicht jedes vegetarische oder vegane Produkt automatisch sinnvoll und gesund ist. Schau immer genau auf das Kleingedruckte, also was an Zutaten und Nährwerten enthalten ist. Tipps und Infos dazu gibt es auf der Rückseite der Produktverpackung. Hoch verarbeitete Veggie-Produkte sollten nicht Hauptbestandteil der Lebensmittelauswahl sein. Sie können gerade in der Umstellungsphase zu einem Plus an vegetarischem Essen eine Hilfe bieten. Wenn es dadurch leichter fällt auf Fleisch und Wurst zu verzichten, macht das Sinn. Bio-Produkte sind nicht automatisch Veggie. Und Veggie Produkte nicht automatisch kalorienarm. Sie können einiges an Kalorien durch Fett und auch Kohlenhydrate wie Zucker, Honig, Kokosblütenzucker, Datteln oder Fruchtdicksäfte enthalten.
Meine 10 besten Praxis Tipps, um mehr und öfter vegetarisch zu essen
Die 10 besten Praxis Tipps vegetarisch zu essen
- Gegen Blähungen täglich Kümmel-Anis-Fenchel-Tee trinken
- Bei wenig Kochkenntnis: Tiefkühlgemüse ohne Zusätze wählen, gekörnte Gemüsebrühe zum Würzen, Rezepte für Anfänger ausprobieren
- Reisen & unterwegs Essen: Informieren über landestypische Gerichte, Speisekarte im Internet vorab ansehen
- In der Umstellungszeit oder als Flexitarier nur am Wochenende insgesamt 150 Gramm Fleisch, inkl. Wurst täglich essen. Alternativ jeden zweiten Tag auf Fleisch & Wurst verzichten. Oder nur im Restaurant, bei Einladungen oder auf Reisen etwas mit Fleisch essen
- Bei Rückschlägen nicht aufgeben
- Veggie-Alternativen zu Fleisch auswählen. Hier lohnt der Blick auf de Nährwerte und Zutatenliste auf der Verpackung.
- Zu jeder Hauptmahlzeit Gemüse oder Salat essen
- Speck, Schinken und Co zum Kochen weglassen
- Keine Wurst zum Naschen kaufen
- Fleischmengen strecken durch: Aufläufe, Spieße, Suppen, Eintöpfe, Gemüsepfannen
Ich hoffe, dass dir meine Praxis Tipps ab jetzt mehr und öfter vegetarisch zu essen helfen. Meinen Vortrag dazu findest Du hier. Ich sage vorab schon einmal DANKESCHÖN für deinen Kommentar hier.
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besten Praxis Tipps vegetarisch zu essen
Hallo liebe Kirsten,
ich habe gerade diesen Artikel von dir gelesen und du hast Recht mit der Umstellung!!
Mir wurde empfohlen mich mediterran zu ernähren, was ich allerdings schon vor meiner Erkrankung getan habe!!
Da ich Hormonabhängigen Brustkrebs hatte, wurde mir gesagt, daß ich folgende Lebensmittel weg lassen soll:
Schweinefleisch und überhaupt rotes Fleisch
Milchprodukte bzw. wenig davon und z.B. Käse frisch am Tresen
Weizen
Wurst
und vorallem *kein SOJA*
Das sollte man bei einer Umstellung auch beachten!!
Veggie Produkte bestehen u.a. aus Soja!!!
Mir wurde empfohlen weisses Fleisch zu essen und alles in Bioqualität!! Das mache ich nicht immer, aber ich kaufe Obst, Gemüse, Hühner- bzw. Entenfleisch und Fisch grundsätzlich auf dem Wochenmarkt!!
Das alles ist auch nicht viel teurer als aus dem Supermarkt, wo es oft in Plastik eingeschweißt ist!!
Alles Liebe
Anke
Autor
Hallo liebe Anke,
vielen Dank für deine Tipps. Ich bin ja u.a. staatlich diplomierte Diätassistentin und Ernährungsberaterin/DGE. Eine mediterrane, betont vegetarische Lebensmittelauswahl mit reichlich Gemüse, Salat und Obst ist sinnvoll für uns. Ob es unbedingt Bio-Produkte sein müssen, kann jeder Mensch selbst entscheiden. Es kann, muss aber nicht alles in Bio ausgewählt werden. Soja ist so eine Sache. Die Experten sagen, dass zum Beispiel hin und wieder eine Portion Veggie Bolognese auf Sojabasis kein Problem für die Antihormontherapie darstellt. Ebenso andere Lebensmittel die Soja als Bestandteil haben. Viel wichtiger ist es komplett auf Nahrungsergänzungsmittel und Shakes auf Sojabasis zu verzichten. Milchprodukte sind wichtig als Beitrag zum Thema Calcium und zum Schutz vor einer Osteoporose. Schau gerne mal hier auf der Herzwiese dazu in meine Beiträge: https://herzwiese.de/wechseljahre-osteoporose-calcium-und-meine-tipps/ sowie: https://herzwiese.de/tamoxifen-erfahrungen-mit-nebenwirkungen/ Ich denke hier findest Du auch noch Tipps, die dir weiterhelfen. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
Hallo liebe Kirsten,
ja ich weiß was du beruflich machst und ich wollte dir keineswegs in dein Wissen rein reden…so war das nicht gemeint ;-)!!! Vielleicht habe ich es falsch ausgedrückt – sorry!!
Zu Anfang der Behandlung hat man ja so langwierige Gespräche mit der Ärztin/ Arzt im Krankenhaus, das man alles glaubt was sie sagen. Ging mir jedenfalls so – Kopf wie ein Radio :-(!
Inzwischen bin ich schlauer geworden und esse Joghurt/Quark in Bioqualität oder direkt aus einer Molkerei/Wochenmarkt, aber kein Soja – nicht mein Ding!!
Danke für den Hinweis Link!!!
Nahrungsergänzungsmittel nehme ich möglichst vegan und nur aus der Apotheke ( Calcium, K2 und Vitamin D) auf Anraten meines Orthopäden – der auch das Fachgebiet Osteoporose hat!!
Ich fühle mich ausreichend versorgt und die Blutwerte sind Top!! Schade ist nur, das die Industrie immer noch überall ZUCKER rein haut.
Aber wir bekommen dank dir ja wunderbare Alternativen dazu – mach weiter so!!!
Herzliche Grüße
Anke
Autor
Hallo liebe Anke, vielen Dank dass Du dich noch einmal meldest. Alles gut, ich habe das nicht persönlich genommen. Mach dir da bitte keine Sorgen. Ich denke nur an unsere Leserinnen, die nicht so viel Budget haben, alles in Bio-Qualität zu kaufen. Denn das ist ja nicht zwingend nötig. Ich kaufe gemischt: mal Bio, mal auf dem Markt, mal bei Discountern oder im Supermarkt. Wichtig ist es, genug frisches Gemüse, Salat und Obst zu essen. Was den Zucker angeht, bin ich voll auf deiner Seite. In drei von vier industriell hergestellten Produkten steckt Zucker. Zucker ist so schön billig und schmeckt ja den meisten Menschen gut. Hier auf der Herzwiese habe ich auch dazu einen Beitrag: https://herzwiese.de/zucker-und-seine-namen-in-lebensmitteln/ Es ist erstaunlich hinter was sich alles Zucker verbirgt. Ich habe gerade heute wieder Apfel-Hafer-Muffins ohne Zucker gebacken, die wir mit zu Freunden nehmen. Selbst gemacht ist doch immer noch am besten. In diesem Sinn auf ganz bald mal wieder und wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
Liebe Kirsten,
das freut mich sehr das du es nicht persönlich genommen hast:-))!!!
Die Ärztin war irgendwie extrem drauf, aber inzwischen weiß ich ja, das es nicht zwingend erforderlich ist !! Chemie steckt überall drin und das ist schon sehr traurig!
Herzlichen Grüße liebe Kirsten
Anke
Autor
Liebe Anke,
da sagst Du was. Denn bei Bio-Produkten gibt es ja auch verschiedene Siegel mit unterschiedlichen Richtlinien. Der gesunde Mix ist wohl ein guter Weg. Auf ganz bald wieder hier auf meiner Herzwiese. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.