
Auch wenn ich es mir nicht gewünscht habe: Plötzlich hieß es von Seiten meiner Ärzte: Es wird Zeit, dass Sie vom Tamoxifen zum Aromatasehemmer wechseln.
Geschafft – von der Tamoxifen-Blockade zur täglichen Einnahme des Aromatasehemmers Anastrozol. Beides habe ich über die Jahre gut gemeistert und bin immer am Ball geblieben. Wie ich teils schwere Zeiten mit Nebenwirkungen überstanden habe, was ich tue damit es mir gut geht und wie ich den Wechsel vom Tamoxifen zum Aromatasehemmer Anastrozol gemeistert habe, erzähle ich Dir in diesem Beitrag. Ich möchte Dir Mut machen, wenn Du gerade auch in dieser Situation bist oder diese irgendwann bevorsteht. Denn auch Du wirst es schaffen, so wie ich es auch geschafft habe. Am Beitragsende habe ich elf wichtige Tipps in einer Checkliste zusammengestellt, die Dir beim Wechsel vom Tamoxifen zum Aromatasehemmer helfen können. Also los geht’s und packen wir es an. Ich sage nur schon mal so viel: heute geht es mir so gut, dass ich wirklich entspannt damit leben kann.

Karussell im Kopf- wie wird es wohl werden? Muss ich wirklich wechseln? Foto: Chartlotte-Coneybeer über unsplash.com
Es wird Zeit von Tamoxifen zu Aromatasehemmer zu wechseln
„Sie nehmen jetzt schon viel zu lange Tamoxifen, denn Sie sind nun in der Menopause. Da macht das Tamoxifen wenig Sinn. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin, die soll Ihnen künftig einen Aromatasehemmer statt Tamoxifen verschreiben.“ Was – Ich? Ich soll jetzt kein Tamoxifen mehr nehmen? Und dafür diese komischen Aromatasehemmer? Das kann doch nicht sein! Da liegt bestimmt eine Verwechslung vor. Äh- nein leider nicht. Gemeint bin ich tatsächlich und ich soll also Wechseln – vom Tamoxifen zum Aromatasehemmer. Grund ist die Entfernung der Eierstöcke, da ich durchs Tamoxifen eine Zyste hatte, die nicht mehr von selbst verschwand. Sie musste operativ entfernt werden und damit gleichzeitig die Eierstöcke, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Da stand ich nun mit dieser Hiobsbotschaft. Freudig überbracht von meinem Arzt im Kölner Brustzentrum, bei der jährlichen Kontrolluntersuchung. Ich armes Hascherl, denke ich. Das darf auch mal sein, denn ich weiß, dass so etwas auch mal wichtig ist. Frau darf auch mal schwach sein.
Vor dem Wechsel von Tamoxifen zum Aromatasehemmer bemitleide ich mich erst einmal selbst…aber nur kurz.

Dieser nervenaufreibende Krebs. Aber Jammern hilft nicht. Ich bin lösungsorientiert und gehe den Wechsel vom Tamoxifen zum Aromatasehemmer aktiv an.
Es ist wahr – ich muss meine Antihormontherapie wechseln
Tamoxifen war ja schon eine echte Herausforderung für mich mit reichlich Nebenwirkungen. Aber von allen Ecken höre ich, dass die Aromatasehemmer noch viel schlimmer im Hinblick auf Nebenwirkungen sind. Deshalb würden so viele Frauen die Antihormontherapie spätestens beim Wechsel vom Tamoxifen zu Aromatasehemmern abbrechen. Na toll, dieser sch…Brustkrebs! Ich will das nicht. Kurze Zeit später sitze ich bei meiner Gynäkologin und hoffe, dass Sie mir sagt: „ Ach die im Brustzentrum haben sich vertan, Sie können beim Tamoxifen bleiben“. Falsch gehofft, ich gehe aus der Praxis mit einem Rezept für den Aromatasehemmer Anastrozol. „Probieren Sie es einfach aus. Wenn es nicht mit dem Anastrozol klappt, können wie immer noch auf Letrozol oder Exemestan switchen“, erklärt mir meine Frauenärztin. Angst und Unbehagen keimen in mir auf. Schnell ist das Gefühl wieder präsent, als ich die Tamoxifen-Blockade nach Ende meiner Primärtherapie hatte. Dieses Mal mache ich es anders, nehme ich mir vor. Erstens: Ich gönne mir sechs Wochen Pause, in der ich weder Tamoxifen noch Anastrozol einnehme. Zweitens: ich lese den Beipackzettel vom Anastrozol nicht. Drittens: ich bemitleide mich einen Tag selbst.
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Vor dem Wechsel gönne ich mir 6 Wochen Pause
Wow, Kirsten Du hast jetzt sechs Wochen „Drug Holiday“. Ich komme mir vor wie Kinder, die sturmfreie Bude haben und sich tausenderlei Dinge überlegen, die sie jetzt anstellen können. Die erste Woche ist rum. Habe ich was Besonderes gemacht- nein. Woche zwei ist vorbei – irgendwie fehlt was. Woche drei verläuft unspektakulär und ich habe jetzt nicht die Sau rausgelassen. Nach einem Monat spüre ich keine Veränderung an und in meinem Körper. Kurzum denke ich: also den Monat ohne hätte ich mir sparen können. Ich fange mit Anastrozol an, zwei Wochen vor dem eigentlichen Ende meiner Drug Holidays. Tag eins vergeht, ich merke keine Veränderungen. So geht es weiter. Und dann auf einmal Bämm – es geht los. Nach etwa drei Wochen komme ich mir vor, als wäre ich dreißig Jahre gealtert. Nicht optisch, aber innerlich. Ich bin in einem Einkaufszentrum und schaffe es kaum eine einzige Stufe ohne Schmerzen runterzugehen. Ich bin steif wie eine Eisenbahnschwelle. Es schmerzt und ich könnte heulen vor Wut! Das sind sie dann also, die unerträglichen Gelenkschmerzen unter Aromatasehemmern. Vielen Dank du Brustkrebs. Es hätte ohne dich alles so viel einfacher sein können.

Grün ist die Hoffnung. Doch Farbe allein hilft natürlich nicht. Aber ein positives Mind-Set ist schon mal ein guter und wichtiger Ansatz beim Switch von Tamoxifen zu Anastrozol, Letrozol oder Exemestan.
Antihormon-Switch: Jammern hilft nichts, aktiv werden schon
Wieder zu Hause angekommen laufen mir Tränen über die Wangen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch steifer werde, als ich unter Tamoxifen ohnehin schon war. Wie soll das nur weitergehen? Ich will doch aktiv am Leben teilnehmen, Sport machen, normal Laufen und alles ohne Schmerzen? Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Ich bin ein lösungsorientierter Mensch. Ich trockne meine Tränen und überlege, was und wie ich das Thema angehen kann. Es sind nicht nur die Schmerzen und die Steifheit beim Gehen. Jede Nacht werde ich wach, da mein linker vorderer Oberschekel einfach nur seltsam schmerzt. Schmerzmittel sind für mich keine Lösung, das würde ich, wenn überhaupt nur kurzzeitig nehmen. Es muss die Wurzel allen Übels angegangen werden. Ich rufe meine liebe Freundin Elke an, die mit mir im Krankenhaus auf einem Zimmer gelegen hat. Sie nimmt schon ein paar Jahre Aromatasehemmer. Sie beruhigt mich und sagt: „Kirsten, halte durch, nach einem Jahr wird es deutlich besser. Heute spüre ich davon nichts mehr und mir geht es prima.“ Ein Jahr, eine ganz schon lange Zeit. Ich zähle die Wochen, die ich jetzt schon hinter mir habe. Ein Jahr als steife Greisin – eine Horrorvorstellung. Aber ich glaube Elke und bin froh, dass sie mir geholfen hat. Heute sprechen wir ab und zu noch darüber und erinnern uns daran. Aller Anfang ist bekanntlich schwer.
Ich hole mir Hilfe und der Wechsel von Tamoxifen zum Aromatasehemmer funktioniert
Elke sagt also, dass es rund ein Jahr bei ihr gedauert hat. Gut. Und bei mir? Ich rufe beim Deutschen Krebsforschungszentrum an. Dort gibt es eine kostenlose, bundesweite Hotline mit der Nummer: 0800 – 420 30 40. Hier gibt es seriöse und fachkompetente Hilfe rund um das Thema Krebs. Ich schildere einer Ärztin meine Beschwerden die ich durchs Anastrozol habe. Sie hört mir geduldig zu und gibt mir wertvolle Ratschläge. Auch sie bestätigt mir, was Elke sagt: nach rund einem halben bis einem Jahr lassen die Schmerzen oder andere Nebenwirkungen beim Wechsel von Tamoxifen zum Aromatasehemmer nach. Aber es gibt auch in der akuten Zeit Hilfe. Schmerzmittel empfiehlt sie mir nur im äußersten Notfall. Die Ärztin von der Hotline offeriert mir verschiedene Möglichkeiten, die infrage kommen. Da gibt es die Möglichkeit mittels Cortison zu lindern. Auch gesundes Essen und regelmäßige Bewegung sind wichtig. Auch sie können Beschwerden lindern. Ebenso Sauna, Akupunktur und Physiotherapie. Cortison will ich nicht. Gesund leben will ich und mache ich. Sauna liebe ich und Physiotherapie lasse ich mir verordnen. Außerdem entscheide ich mich für Akupunktur. Ein guter Plan, wie sich herausstellt.

Es nützt alles nichts. Ich muss da durch. Der Wechsel vom Tamoxifen zum Aromatasehmmer bleibt mit nicht erspart.
Tamoxifen und Aromatasehemmer – Nebenwirkungen gibt es immer mal wieder
Nach fünf Monaten mit Aromatasehemmern liege ich das erste Mal auf der Behandlungsliege und werde akupunktiert. Drei Monate mache ich das einmal pro Woche. Dazu Physiotherapie, meinen Sport und mein gesundes Essen. Stück für Stück kehrt mein Befinden wieder in seine bewegliche Balance zurück. Ich bin unendlich glücklich und merke immer weniger, dass es Nebenwirkungen gibt. „Kirsten, komm mal schnell runter, da ist was Interessantes im Fernsehen, was dich interessiert“, ruft mein Mann gerade eben. Ich springe auf und will runter, merke, dass ich etwas eingerostet bin. Denn ich sitze schon eine Weile hier und arbeite an diesem Beitrag. Das habe ich immer mal wieder, wenn ich lange sitze. Ganz gleich ob unter Tamoxifen oder nun beim Aromatasehemmer Anastrozol. Mal ist es ausgeprägter, mal kaum spürbar. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass auch das Wetter hier eine Rolle bei mir spielt. Ich bin ein Sommermensch, kann Hitze gut ab. Was mich dagegen total nervt ist dieses ewig graue, nasskalte Wetter. Raus gehe ich trotzdem täglich, denn mein Hund muss Gassi. Der mag aber auch keinen Regen und so sind wir dann schon zwei. Abschließend muss ich sagen, dass ich Anastrozol nun schon mehrere Jahre einnehme und wirklich gut damit zurechtkomme. Mein Kopf hat sich entspannt und ich denke nicht mehr täglich an irgendwelche Nebenwirkungen. Im Gegenteil – ich bin dankbar, dass ich neben meinem Lebensstil auch mittels Anastrozol etwas gegen neuen Krebs tun kann.

Mit meinen 11 Tipps zum Wechsel von Tamoxifen zum Aromatasehemmer möchte ich dir helfen, damit auch Du den Switch schaffst.
Meine 11 Tipps zum Wechsel von Tamoxifen zum Aromatasehemmer
- Wenn Du dir unsicher bist, ob Du wechseln sollst oder muss, sprich dazu mit deinen Brustkrebs behandelnden Ärzten. Auch eine ärztliche Zweitmeinung kann weiterhelfen.
- Jeder geht anders mit dem Thema um. Ich habe mich dazu entschlossen nicht die ganze Latte von Nebenwirkungen, die durch meinen Aromatasehemmer Anastrozol auftreten können, zu lesen. Das werde ich erst machen, wenn ich mit der kompletten Antihormontherapie fertig bin.
- Aromatasehemmer können eine Osteoporose begünstigen. Es macht Sinn vor dem Start und in jährlichen oder zweijährlichen Abständen eine Knochendichtemessung machen zu lassen. Infos dazu bekommst Du bei denen Brustkrebs behandelnden Ärzten. Was zum Schutz vor Osteoporose wichtig ist, liest Du hier auf meinem Blog.
- Auch wenn es zu Nebenwirkungen kommt, die ganz schön herausfordernd sein können: halte durch. Mit der Zeit wird es besser.
- Nebenwirkungen durch Aromatasehemmer bessern sich deutlich innerhalb eines halben bis einem Jahr.
- Sei freundlich zu dir selbst. Gönne Dir regelmäßig Auszeiten, also Me Time. Das tut der Seele gut und hilft Dir am Ball zu bleiben. Meine Tipps zur Me Time findest Du hier.
- Hilfreich, auch wenn Du dich eher steif und unbeweglich fühlst, ist Gymnastik. Viele tolle, fachlich fundierte Übungen findest Du zum Beispiel bei meiner Lieblingstrainerin Barbara Klein auf ihrem YouTube-Kanal: BK bei Barbara Klein.
- Auch regelmäßige kurze Meditationen und Sauna helfen mir gut durch die Zeit der Antihormontherapie zu kommen.
- In der Phase, in der ich sehr starke Gelenkschmerzen hatte, habe ich Akupunktur und Physiotherapie bekommen. Das hat deutliche Verbesserungen gebracht.
- Hilfreich ist es auch, wenn ein paar Kilos zu viel sind, gesund abzunehmen. Ich komme hier gut zurecht, wenn ich abends keine Kohlenhydrate esse.
- Was ich komplett weglasse, ist rotes Fleisch und Wurst sowie Alkohol. Ich trinke so gut wie keinen Alkohol und rauche nicht.

Wie geht es Dir damit? Musst Du auch von Tamoxifen auf Aromatasehmmer wechseln?
Du willst mehr über meine Erfahrungen mit der Antihormontherapie wissen? Meine Beiträge dazu findest Du hier.
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Ich freue mich, wenn ich Dir mit meinen Erfahrungen und Tipps zum Wechsel von Tamoxifen zu Aromatasehemmern Mut machen und helfen konnte. Ich sage vorab schon einmal DANKE für deinen Kommentar hier. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
- Unbezahlte Werbung, da ich die Handelsnamen von Medikamenten genannt habe.
Hallo liebe Kirsten ich bin immer sehr dankbar für deine vielen Tipps und Erfahrungsberichte
ich durchlief auch alle Höhen und Tiefen mit Tamoxifen damals schon nach meine Mastektomie mit Bestrahlung und AHB in Scheidegg hatte ich die erste Blockade überhaupt mit Tamoxifen zu starten….nehme diese jetzt seit 21 . April 2021 nun hat mir meine Onkologin schon im Juli 2022 gesagt ich soll auf letrozol switchen (ich muss dazu sagen ich bin Jahrgang 61 hatte Hysterektomie 2011; Eierstöcke noch intakt)
im Brustkrebs Zentrum war der Plan 2 Jahre Tamoxifen und dann 3 Jahre Letrozol…ich kann mich aber noch immer nicht dazu überwunden jetzt schon mit Letrozol zu starten…habe es auch mit meiner Frauenärztin im Dezember besprochen aber keine klare Empfehlung oder Rat bekommen…nun war ich im Januar diesen Jahres wieder bei meiner Onkologin und sie war nicht „begeistert“ dass ich noch immer Tamoxifen nehme …nächste Woche habe ich Termin bei meiner Frauenärztin…was soll ich denn nun machen ich bin total verunsichert und ängstlich dass die Gelenk Schmerzen und Steifheit noch schlimmer werden wie du ja auch schreibst…mir reichen meine momentanen Beschwerden und ich fühle mich auch um mindestens 5 Jahre gealtert in meiner ganzen Beweglichkeit bin ich so dermaßen eingeschränkt dass ich auch einfach nur noch heulen möchte…wir haben einen Husky mit diesem bin ich ganz viel unterwegs nur werden meinen Schritte immer kürzen und ich werde immer langsamer…so bitter mit diesem sch…Krebs… ich fühle mich dir sehr verbunden und grüße dich herzlichst peha
Autor
Hallo liebe Petra, ganz herzlichen Dank für deine Zeilen zu meinem neuen Beitrag. Ich freue mich sehr, dass ich Dir aus dem Herzen spreche und dir mit meinen Erfahrungen Mut machen kann. Ich kann deine Bedenken so gut verstehen. Auch ich habe im Grunde genommen das Tamoxifen knapp acht Monate zu lang genommen. Es wurde aber erst nach einem halben Jahr bei der Kontrolluntersuchung thematisiert.
Wie du liest hatte ich auch große Bedenken was den Wechsel betrifft. Die Zweitmeinung meiner Gynäkologin hat es aber noch einmal untermauert. Dann bin ich in mich gegangen und habe mir gesagt: „Komm mach es einfach. Ein Zurück gibt es immer und lass dich einfach drauf ein.“ Gesagt, getan und es waren anfänglich wirklich echte Herausforderungen. Aber heute geht es mir mit Anastrozol bedeutend besser, als mit Tamoxifen. Das hätte ich zu Beginn nie für möglich gehalten. Also fang einfach an, halte durch und du wirst das schaffen. Es ist eine so wichtige Sache gegen neuen Krebs. Ich habe das auch geschafft und Millionen andere Frauen auch. DU PACKST DAS! Gib nicht auf. Lass mal wieder von dir hören hier auf der Herzwiese. Alles Gute für Dich und wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
Ganz lieben Dank für deine aufmunternden Worte ja ich werde es mit meiner Gynäkologin besprechen und wenn du auch sagst ein zurück gibt es immer nur kein zurück zum Brustkrebs will keine mehr von uns ..wir sind stark und schaffen das…ganz liebe Grüße bleib mir gesund und ich bin auf neue Beiträge von dir gespannt herzlichst Petra
Autor
Liebe Petra, genau so ist es. Bei mir hieß es: entweder noch drei Jahre Aromatasehemmer und falls ich sie nicht vertrage, fünf Jahre Tamoxifen. Wobei der Aromatasehemmer in meinem Fall durch die fehlenden Eierstöcke weitaus mehr Sinn macht. Nun habe ich fast zwei Jahre mit Anastrozol rum. Ich denke bis zum letzten Tag in 2024 werde ich das auch noch schaffen. Wir können sehr stolz sein, auf das was wir bisher alles mit dem Brustkrebs geschafft haben. Bleibe auch Du gesund und guter Dinge. In diesem Sinne wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
Liebe Kirsten,
tausend Dank für Deinen hilfreichen und langen Beitrag zum Switch bei der Anti-Hormon-Behandlung!!!
Wochenlang habe ich jetzt neben dem Aromatasehemmer gesessen, die Packung angestarrt und den Beginn der Einnahme vor mir hergeschoben. Als ich Ende 2016 die Brustkrebs-Diagnose bekam und auch während der Behandlung verbot ich mir nach kurzem Surfen, weiter im Internet rumzusuchen, weil ich das Gefühl hatte, man ist so gut wie tot, nach dem, was da alles beschrieben wird. Gestresst haben mich ehrlichgesagt damals auch die vielen Blogs von Frauen, die ihr Leben komplett geändert haben, Bücher geschrieben, Ernährung umgestellt, Mann verlassen, Beruf gewechselt, Meditation und Yoga entdeckt – ich will nicht sagen, dass das alles Mist ist, nein, keineswegs, aber ich selbst, ich wollte eigentlich einfach nur mein kleines doofes Leben zurück. Und als es jetzt um den Switch ging, bin ich eben doch ins Netz für Infos – und – bing – da stach mir Dein Blog ins Auge und ich möchte nicht unerwähnt lassen: Er sticht positiv raus!
Und jetzt hab ich’s einfach getan, seit drei Tagen nehm ich todesmutig Letrozol und weiß, was auch immer da kommt, es gibt eine Lösung, ich schaffe das, so, wie Du es schreibst und wie Du damit Frauen in dieser Situation Mut machst.
Danke dafür!!! Wünsch Dir einen wunderschönen Frühling!
Autor
Liebe Gabi, ich freue mich sehr, dass Du dank meines Beitrags Mut bekommen hast, mit dem Letrozol zu beginnen. Ich lebe ja auch noch und habe es schon fast zwei Jahre geschafft. Ich finde auch dass frau ein Leben leben sollte, das sich mit den alltäglichen Anforderungen vereinbaren lässt und es einem guttut. Ich bin zum Beispiel überhaupt kein Yoga-Fan, habe es mehrfach probiert und es ist einfach nicht meins. Dafür mache ich andere Dinge, die mich erden wie Meditation, Me Time Tage oder auch mal Akupunktur und regelmäßig Sport. Auch mein Hund tut meiner Seele gut. Man muss nicht alles machen, was allgemein empfohlen wird. Viel wichtiger ist es für sich die Dinge herauszufinden die einen glücklich machen und dem Körper guttun und hier dabei zu bleiben. Du schaffst das mit dem Letrozol und gibt nicht auf. Alles Gute für Dich und bis bald mal wieder hier auf der Herzwiese. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
Liebe Kirsten,
ich nehme erst seit ein paar Tagen Tamoxifen und habe schon in der Zeit das Gefühl, irgendwas stimmt mit der Blase nicht. Könnte ständig auf s Klo. Jetzt ist es natürlich auch so, dass ich so wie Du es beschreibst, auch auf die Effekte warte ist schon sehr unangenehm, aber noch tut es nicht weh, das würde ich gerne auch vermeiden. Hast Du da auch Erfahrungswerte? Am liebsten Naturheilmittel.
Müdigkeit hatten wir schon kurz geschrieben, versuche mehr zu trinken.
Mache ansonsten auch Sport und achte auf mein Essen.
Milchprodukte lasse ich eher weg, da ich wegen hormonreaktiver Variante zu große Sorge habe. Eher Hafermilch und nur ab und an Frischkäse.
Aber eigentlich muss ja Calcium irgendwo herkommen, richtig?
Autor
Liebe Monica, vielen Dank für deine Nachricht. Bitte schau im Hinblick auf eine adäquate Calcium-Versorgung mal auf meinen Beitrag zum Thema Wechseljahre und Osteoporose. Dort findest Du viele Tipps zum Thema Calcium-Versorgung. Worauf du bei den veganen Drinks als Milchalternative achten solltest ist, dass ihnen Calcium zugesetzt ist. Ferner ist calciumreiches Mineralwasser sinnvoll. Hier der Link zum Beitrag auf der Herzwiese:
http://herzwiese.de/wechseljahre-osteoporose-calcium-und-meine-tipps/
Was die Blasenentzündung angeht, hat mir hier hoch dosiert Vitamin C Pulver sowie extrem viel Trinken gut geholfen. Auch Harntee aus der Apotheke ist eine Möglichkeit. Ich empfehle Dir aber noch mal die Rücksprache mit deinen Brustkrebs behandelnden Ärzten oder deiner Gynäkologen. Ich hoffe, dass ich Dir weiterhelfen konnte. Alles Gute für Dich und schnelle Genesung. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.
Seit mehr als einem Monat nehme ich nun Letrozol und wollte kurz rückmelden: Es ist bisher gut auszuhalten!
Zuallererst habe ich versucht, mit den Tabletten anzufangen, ohne dauernd in mich reinzuhorchen, ob und wann es bei mir „losgeht“ mit NW. Dann hatte ich merkwürdigerweise nach guten zwei Wochen, wie von Dir, Kirsten, beschrieben, im linken Oberschenkel, ja, Schmerzen wäre zuviel gesagt, eher Empfindungsstörungen. Es fühlte sich an, als würde eine Vene anschwellen oder sich entzünden. Da ich schon mehrmals Thrombosen hatte, schob ich gleich Panik. Aber dann rief ich mich zur Ordnung, wenn es schlimmer würde, könnte ich immer noch zum Arzt gehen. Und oh Wunder, nach ein paar Tagen war es wieder verschwunden. Ansonsten bin ich immer wieder, vor allem morgens und nach längerem Sitzen oder Liegen, steif, wie schon mit dem Tamoxifen, nicht schlimmer jedenfalls. Neulich hat das Knie mal wehgetan, Rücken und Füße auch.
Was ich seit Einnahmebeginn mache: Jeden Morgen noch im Bett Gymnastik. Luftradeln, das Krokodil aus dem Yoga, Schulterbrücke, Katzenbuckel-Pferderücken. Das Aufstehen fühlt sich dann leichter an. Vielleicht ja ein Mutmacher…
Viele Grüße in die Runde!
Autor
Hallo liebe Gabi, ich freue mich wirklich sehr, dass es so gut läuft, wie toll. Deine Tipps machen sicher auch vielen anderen Frauen Mut. Und ein entspannter Umgang macht sich immer gut. Die Morgengymnastik ist prima und ein guter Hinweis für uns alle. Ich war jetzt über zwei Wochen erkältet und bin lediglich mit meinem Hund täglich draußen gewesen. Ich freue mich aber schon jetzt, dass ich wieder mehr sportlich aktiv sein kann. Es tut einfach der Seele und der Antihormontherapie gut. Alles Gute für Dich und bis bald mal wieder hier auf der Herzwiese. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.