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Meine Tipps für das Arztgespräch mit Checkliste für Frauen

Gut vorbereitet holst Du das Beste für Dich aus dem Arztgespräch. Eine Checkliste hilft Dir dabei.

Gut vorbereitet holst Du das Beste für Dich aus dem Arztgespräch. Eine Checkliste hilft Dir dabei.

Gut vorbereitet holst Du das Beste aus deinem Termin bei deiner Ärztin oder dem Arzt heraus. Ich habe dazu einige Erfahrungen gesammelt. Mir ist immer wichtig, dass ich verstehe, worum es geht. Aber auch was ich selbst aktiv tun kann, dass sich etwas verbessert. Deshalb spreche ich Ungereimtheiten an und möchte diese einfach klären. Ein Medizinprofessor hat mir mal gesagt: „Kirsten Du musst dir beim Arzt nicht alles gefallen lassen und darfst auch kritisch nachfragen.“ Dieser Satz hat sich in meine Gedanken eingebrannt und hilft mir immer wieder bei Arztgesprächen. Ich möchte Dir mit meinen Tipps in diesem Beitrag Mut machen, nachzufragen und zu verstehen, worum es sich bei Beschwerden und Diagnosen handelt. Meine 10 Punkte Checkliste, speziell für Frauen, rundet meine Tipps ab. Da ich selbst im medizinischen Bereich gearbeitet habe und selbst Brustkrebs hatte, kann ich meine Tipps mit gutem Gewissen weitergeben.

Polyneuropathie, Hypertriglyceridämie, Bandscheibenprolaps - was heißt das bitte auf Deutsch? Frage unbedingt nach, damit Du verstehst, worum es hier gerade geht.

Polyneuropathie, Hypertriglyceridämie, Bandscheibenprolaps – was heißt das bitte auf Deutsch? Frage unbedingt nach, damit Du verstehst, worum es hier gerade geht.

Ein Arztgespräch ist wichtig und wertvoll

Wenn Du etwas an Dir bemerkst, was nicht in Ordnung ist, gehe unbedingt zur Ärztin oder zum Arzt. Die Suche im Internet bringt nichts, außer Unsicherheit. Medizinerinnen und  Mediziner aus Fleisch und Blut sind richtige Ansprechpartner für deine Gesundheit. Sie sehen dich als Ganzes und können eine individuelle Diagnose stellen. Und wenn etwas weiter abgeklärt werden muss, überweist er dich zum Facharzt oder zur Fachärztin. Mein Tipp: Da ein Termin bei Fachleuten oft mit langer Wartezeit verbunden ist, bevor man den Termin endlich bekommt, bitte deine Ärztin oder deinen Arzt, dass er für dich in der Facharztpraxis anruft. Denn wenn Ärzte ihre Kollegen, beziehungsweise in der Praxis anrufen, bekommen sie in der Regel schneller einen Termin als der Patient, wenn er sich selbst darum kümmert. Musst Du zum Beispiel einmal jährlich zu einer Kontrolluntersuchung mache direkt, nachdem der aktuelle Termin erledigt ist, einen neuen für das Folgejahr. Ich gehe zum Beispiel einmal im Jahr ins Brustzentrum zur Kontrolle. Sobald ich dort fertig bin, mache ich am Folgetag einen Termin fürs nächste Jahr. Brauche ich dazu eine Überweisung, schreibe ich mir dies in meinen Kalender für das Quartal, in dem diese nötig ist.

Ein Arztgespräch dauert in Deutschland im Schnitt gerade einmal 8 Minuten. Deshalb macht es Sinn mit einer Checkliste bewaffnet gut vorbereitet zu sein.

Ein Arztgespräch dauert in Deutschland im Schnitt gerade einmal 8 Minuten. Deshalb macht es Sinn mit einer Checkliste bewaffnet gut vorbereitet zu sein.

Gut vorbereitet zum Gespräch– so vergisst du nichts

Ein Arztgespräch in Deutschland dauert im Schnitt rund acht Minuten. Eine sportliche Zeit und diese gilt es optimal für sich selbst zu nutzen. Viele Ärztinnen und Ärzte haben sich mit den Jahren angewöhnt Dinge kurz abzufragen, damit sie im Zeitlimit bleiben. Deshalb ist es sinnvoll, sich die Beschwerden in kurzen Stichpunkten zu notieren. Ferner macht es Sinn aufzuschreiben ob dazu Medikamente eingenommen wurden oder was Du sonst bisher zur Linderung getan hast. Du selbst und auch die Ärztin oder der Arzt profitieren davon, wenn Du eine Checkliste mit Fragen dabei hast. So kannst Du direkt zu Anfang des Gesprächs damit beginnen. Außerdem helfen Stichpunkte dabei, alles abzuklären. In der akuten Zeit meiner Brustkrebstherapie hatte ich unendlich viele Fragen. Zu jedem Arztbesuch hatte ich meinen Fragenkatalog dabei und habe nicht locker gelassen, bis alles beantwortet war und ich es auch verstanden habe. Auch heute noch habe ich Notizen auf einem Zettel oder dem Handy, wenn ich zu meinen Ärzten gehe. Das hilft mir ungemein den roten Faden nicht zu verlieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ärzte und Ärztinnen positiv darauf reagieren, wenn ich als Patientin vorbereitet und bei der Sache bin. Also mache Dir Stichpunkte und schreibe deine Fragen auf, damit im Arztgespräch alles geklärt werden kann.

Vertrauen – eine sehr wichtige Sache

Es ist nicht immer einfach zu einem fremden Menschen Vertrauen aufzubauen. Und dann auch noch bei Themen, die unter die Haut gehen. Bei Fachärzten, die Du dir ja nicht unbedingt aussuchen kannst, bin ich da pragmatisch. Ich schaue, dass ich zeitnah einen Termin bekomme, bin freundlich und habe meine Fragen parat, die ich im Arztgespräch beantwortet haben möchte. Bei meinen drei regelmäßigen Ärzten, also Hausarzt, Frauenarzt und Zahnarzt, ist mir, neben deren fachlicher Expertise sehr wichtig, dass die Chemie stimmt und ich mich dort gut aufgehoben fühle. Im Hinblick auf Gynäkologen war ich in meinem Leben bei Frauen und auch Männern. Jedoch habe ich hier für mich entschieden, dass es eine Ärztin sein soll. Meine Entscheidung hat sich zigfach bewährt. So habe ich einfach mehr Vertrauen persönliche Dinge meiner Ärztin zu schildern, im Vergleich zum Arzt. Außerdem ist meine Ärztin empathischer, da sie weiß, wovon ich als Frau spreche.

Ich will mich nicht an Ihnen bereichern – wie bitte?

Bei meinem Zahnarzt ist mir wichtig, dass er nicht nur die Dollarzeichen im Auge hat, wenn es um eine Behandlung geht. So habe ich vor zwei Jahren von meinem damaligen Zahnarzt gehört, als er mir eine Kostenvoranschlag von über zweitausend Euro präsentierte, dass er weder einen Porsche fährt noch eine Rolex trägt. Er wolle sich nicht an mir bereichern sage er, wie großzügig von ihm. Ich war ziemlich überrascht über solch dekadente Vergleiche. Nachdem ich bei meiner Krankenkasse zu dem Thema meiner Behandlung nachfragte, hieß es, dass sie zum Großteil von der Kasse übernommen wird. Also wohl doch ein schnelles Geschäft für den Dentisten. Nachdem ich zwei weitere Kollegen aufgesucht habe, bin ich heute bei einem Zahnarzt gelandet, dem ich vertraue und der sehr bodenständig ist.

Ohne Checkliste ist es schnell passiert, dass Du im Arztgespräch etwas vergisst. Deshalb schriebe Dir unbedingt auf, was Du wissen möchtest.

Ohne Checkliste ist es schnell passiert, dass Du im Arztgespräch etwas vergisst. Deshalb schriebe Dir unbedingt auf, was Du wissen möchtest.

Hausärzte – wo alle Fäden zusammenlaufen

Wärmstens zu empfehlen ist ein Hausarzt oder eine Hausärztin, dem Du vollends vertraust und dich dort gut aufgehoben fühlst. Ich war über zehn Jahre bei meinem Hausarzt und dort zufrieden. Doch mit der Zeit änderte sich so einiges. Auf Grund meiner Antihormontherapie, die ich durch den Brustkrebs mindestens sieben Jahre mache, wurde einmal jährlich ein Blutbild bestimmt. Denn Leber- als auch Stoffwechsel-Werte sind hier besonders wichtig. Doch plötzlich wurde dies, ohne mich vorab zu informieren  einfach nicht mehr gemacht. Es hieß, dass dies alle drei Jahre ausreicht. Das mag vielleicht sein, wenn ich keine medizinische Vorgeschichte habe. Doch bei einer überstandenen Krebserkrankung mit anschließender Medikamententherapie ist es durchaus sinnvoll, einmal im Jahr die Werte zu prüfen. Erschwerend kam hinzu, dass ich mir nichts dir nichts nicht mehr von meinem ursprünglichen Hausarzt informiert wurde, sondern von einer neuen Ärztin in der Praxis. Sie war mir unbekannt und ich hatte sie noch nie gesehen. Zudem sagte sie mir dann, dass sie ausnahmsweise ein Blutbild bei mir machen würde. Ausnahmsweise? Ich kam mir vor wie eine Bittstellerin für ein Blutbild. Unglaublich! Das habe ich als absoluten Vertrauensbruch empfunden.

Wenn es nicht mehr passt – suche Dir passende Ärzte

Ziemlich verärgert war ich und es war das Ende mit meiner alten Hausarztpraxis. Nun habe mir eine  Hausärztin gesucht. In die neue Praxis habe ich beim Erstgespräch sämtliche Unterlagen wie Infos über meine Medikamente, Befunde etc. mitgenommen. Es machte direkt einen guten Eindruck, da es der neuen Ärztin geholfen hat. Ferner habe ich in meiner ehemaligen Hausarztpraxis darum geben, dass sämtliche Unterlagen zu meiner Krankengeschichte an die neue Praxis geschickt wurden. Wenn Du nicht zufrieden mit deinem Hausarzt bist, zögere nicht, dies persönlich anzusprechen oder einen neuen Arzt aufzusuchen. Es geht hier nicht um ein paar Schuhe die unangenehm drücken, sondern um deine Gesundheit. Ich hoffe, dass Dir meine Tipps und Erfahrungen helfen, den für dich passenden Arzt oder Ärztin zu finden, bei dem Du dich gut aufgehoben und kompetent behandelt fühlst. Denn das ist so wichtig – es geht um Dich und deine Gesundheit.

 

Meine 10 Punkte Checkliste hilft Dir im Arztgespräch.

Meine 10 Punkte Checkliste hilft Dir im Arztgespräch.

Arztgespräch – meine 10 Punkte Checkliste für Frauen

  1. Überlege, ob du dich generell bei einer Frau oder einem Mann besser aufgehoben fühlst.
  2. Nicht im Internet nach Diagnosen suchen, sondern besser direkt zum Arzt oder einer Ärztin gehen.
  3. Stell vorab deine Fragen zusammen, die du im Arztgespräch stellen solltest.
  4. Nimm dir einen Block und Stift mit, damit Du dir bestimmte Dinge im Arztgespräch notieren kannst.
  5. Wenn Du etwas im Arztgespräch nicht versteht, frage bitte unbedingt direkt nach, was es bedeutet.
  6. Lass dich von Fachwörtern und Fachbegriffen nicht entmutigen und lass sie dir von der Ärztin oder dem Arzt so erklären, dass du sie verstehst
  7. Hab den Mut zu sagen, was du nicht verstehst oder auch, womit du nicht einverstanden bist.
  8. Je nachdem macht es Sinn Befunde und Laborwerte zum Gespräch mitzubringen.
  9. Sollen Fachärzte weiterbehandeln bitte darum, dass die Praxis für dich dort einen Termin vereinbart. Dann geht es meist schneller, als wenn Du dort anrufst.
  10. Frage im Gespräch beim Doktor oder der Doktorin nach, was Du aktiv zur Beschwerdelinderung tun kannst. Aber auch welche Möglichkeiten von Seiten der Ärzte infrage kommen.

 

Ich hoffe, dass ich Dir mit meinem Beitrag und den Tipps für vertrauensvolle Arztgespräche Anregungen geben konnte. Viele weitere Infos und persönliche, fundierte Ratschläge rund um Frauengesundheit findest du hier auf meinem Blog.    

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Nun freue ich mich und sage DANKE für deinen Kommentar hier zu meinen Tipps und Anregungen für gute Arztgespräche.

 

Fotos in diesem Beitrag sind von: 
Kirsten Metternich von Wolff, Herzwiese24
sowie von der Seite unsplash.com von:
Glenn Carstens-Peters, Ben White, Malvestida, Towfiqu Barbhuiya  und Florian Klauer




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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7 Kommentare

  1. Kirsten
    Autor
    31. Mai 2022 / 15:51

    Liebe Leserin, lieber Leser, ich freue mich sehr, wenn Du mir hier einen Kommentar hinterlässt. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.

  2. Monika Winter
    9. August 2022 / 19:12

    Liebe Kirsten,
    danke für die wertvollen Informationen und die Beschreibung genau der Gedanken (von wegen Abbruch der Tamoxifen-Therapie)!

    In meiner Anschluss-Heilbehandlung habe ich von allen, die dieses Antihormon nehmen müssen/sollen, das gleiche gehört – es sitzen alle im gleichen Boot.

    Auch ich würde mir Linderung wünschen und überlege, ob ich, wie früher schon erfolgreich, mich von Homöopathie unterstützen lasse.

    Gibt es vll aus Deiner Erfahrung oder der, der zahlreichen Blog-Leserinnen hierzu Tipps?
    Bisher habe ich keine/n gefunden, deren/dessen Hauptinteresse nicht nur finanzieller Natur ist.
    Ich habe mich bezüglich Homöopathie schon etwas aufgeschlaut, bin für jeden Erfahrungsbericht dankbar.
    Herzliche Grüße an die Herzwiese❣️

    • Kirsten
      Autor
      10. August 2022 / 15:14

      Liebe Monika, herzlichen Dank für deine netten Zeilen. Es ist doch für uns alle immer tröstlich zu lesen, dass es vielen Frauen ähnlich geht. Im Hinblick auf Homöopathie und Schüssler Salze habe ich bisher so gut wie nichts ausprobiert. Was mir sehr gut geholfen hat und ich jederzeit wieder machen würde ist Akupunktur. Insbesondere für weniger Schwitzen, besseren Schlaf, weniger Gelenkprobleme und als Kick zum Abnehmen. Das kann ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen. Alles Gute für Dich. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.

  3. Christiane
    20. September 2022 / 10:08

    Hallo Kirsten,
    danke für diese guten Berichte.
    Meine Frage: gab es in der Reha oder der Zeit danach Patientinnen, die mit Thrombose oder Embolien zu tun hatten?
    Danke fur Deine Antwort
    Christiane

    • Kirsten
      Autor
      20. September 2022 / 10:53

      Liebe Christiane, vielen Dank für dein Lob zu meinen Beiträgen hier auf der Herzwiese. Ich kann mich erinnern, dass eine Frau in meiner Reha einen Thrombosestrumpf am Arm trug, da sie durch das Tamoxifen gefährdet war. Das Thema Thrombose ist unter Tamoxifen immer wieder Thema. Bei längerem Liegen oder langen Flügen wurde mir damals empfohlen Heparin zu spritzen. Ich empfehle Dir hier unbedingt die Rücksprache mit deinen Ärzten. Es gibt hier keine pauschale Empfehlung für alle, sondern dies muss individuell geklärt werden. Ich drücke Dir die Daumen. Wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.

  4. 12. Dezember 2023 / 15:44

    Es ist wichtig, sich gut auf ein Gespräch mit einem Arzt vorzubereiten. Ich persönlich mache mir immer eine Liste mit Punkten, die ich besprechen möchte. Auf diese Weise vergisst man nicht, wichtige Fragen zu stellen.

    • Kirsten
      Autor
      12. Dezember 2023 / 16:32

      Liebe Esther, ganz herzlichen Dank für deine Anregung. Ich bin genau deiner Meinung. Solch eine Liste hilft prima und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich dann auch mehr Zeit genommen wird. Alles Gute für dich und wunderbare Grüße von Kirsten von der Herzwiese.

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